Sonntag, 17. Februar 2019

 

Urbansketching

Wie man es bei der Stadtgestaltung so richtig vermasseln kann

 




Bei uns im Städtchen war es gestern zum ersten Mal so warm, dass ich mich an eine Strassenecke setzen und mich dem Freiluftzeichnen widmen konnte. Das hier ist sozusagen der Eingang zur Fußgängerzone. Die beiden Fachwerkhäuser sind die letzten Überlebenden unseres alten Stadtkerns. In dem größeren befindet sich ein Irish Pub, und in dem kleineren ist ein Weinladen. Ich kann mich noch erinnern, dass von diesen Häusern einige mehr hier gestanden haben. In einem davon gab es eine Lottoannahmestelle, in der jede Menge alter Männer herumhingen, rauchten und haltlose Gerüchte in die Welt setzten: deswegen nannte man das Kiosk auch die "Lügenzentrale". Vor den Häusern lief ein Bach, der heute verrohrt ist. Mir ist beim Zeichnen vor allem aufgefallen, dass auf der Strasse wahnsinnig viel herumsteht: Laternen, Schilder, Schaukästen, Betonpoller und seit neuesten diese riesigen Pflanztröge, die wegen der Terrorgefahr die Zufahrt zur Fußgängerzone blockieren sollen. Wenn man das ganze Ensemble geschützt hätte, könnten wir jetzt mit einem historischen Ortskern angeben, so haben wir nur jede Menge Kram hingewürfelt. Schade!
 

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