Donnerstag, 1. März 2018

 

Urbansketching im Winter

 

Ich bin nun einmal ein Frostbeulchen. So weit unproblematisch, dafür gibt es heißen Tee, dicke Socken, kuschelige Decken und Männer, die gerne im Kaminfeuer stochern. Aber es ist ein schweres Handicap, wenn man gerne zum Skizzieren vor die Tür geht. Gerade hat es hier - 7° C, untermalt von einem richtig fiesen Wind. Ich gehe lediglich mit dem Hund vor die Tür, selbst zum Fotografieren ist es mir zu kalt. Was also tun?



Eine Möglichkeit ist die, einen besonderen Moment im Gedächtnis zu behalten und ihn zu Hause zu zeichnen. Das habe ich hier gemacht: diese entschlossene junge Frau habe ich morgens durch den Schnee stapfen sehen, weil der Bus nicht kam. Sie war vermummt wie ein Himalaya- Bergsteiger, ihr Karotuch flatterte im Wind. Ich fand ihre wütende Zielstrebigkeit imponierend.


Die andere Alternative sind Motive in Innenräumen. Ich mache das nicht so gerne, denn wenn man draußen schon eine Menge Zuschauer hat, dann werden die Leute drinnen noch neugieriger. Diesen jungen Mann habe ich im Centro in Oberhausen gesehen, als dort ein Pokémon-Go-Communitytreffen war. Ich habe ihn kurz skizziert und dann daheim richtig gezeichnet. Er saß da so allein und verloren in der Menge auf einem von diesen pseudowitzigen Piccachu- Sitzsäcken. Es ist deprimierend, wenn so viele Menschen direkt nebeneinander stehen und im Grunde dasselbe spielen, aber nicht einmal Blickkontakt zu ihrem Nachbarn aufnehmen.

Hoffentlich wird es bald wärmer, damit ich wieder richtig urban herumsketchen kann! 

2 Kommentare:

erschöpftes Quota hat gesagt…

Ich mag Deine Bilder total gerne und diese beiden Personen sind genial festgehalten! Liebe Grüße 😊

susimakes hat gesagt…

Ich danke Dir ganz herzlich!
LG Susanne